Tipps für einen entspannten Tierarztbesuch
Denn der Tierarztbesuch ist immer aufregend…
Katzen und Hunde sind gleichermaßen gestresst. Die einen mehr, die anderen weniger. Zugegeben, viele unserer Patienten sind echt gechillt. Aber eben nicht alle. Da gibt es die, die total erstarren, andere bellen oder maunzen sich die Seele aus dem Leib, die dritten schnurren, was das Zeug hält und wieder andere lassen gleich – auf gut Deutsch „die Sau raus“. Zu welcher Fraktion gehört ihr Hund oder ihre Katze? Was kann man tun, um ihnen den Tierarztbesuch angenehmer zu machen? Hier möchten wir Ihnen einige Tipps an die Hand geben und unser Tun ein bisschen erklärlich machen.
Nehmen wir einmal ihre Hunde. Im Gegensatz zu Katzen, fahren Hunde deutlich häufiger Auto. Deshalb sind sie durch das Fahren per se erstmal gar nicht so gestresst. Mal geht es in den Wald, mal an die Weser und noch ein anderes Mal dann eben zum Tierarzt. Nehmen Sie sich möglichst vor dem Besuch bei uns die Zeit, einen entspannten Spaziergang mit ihrem Hund zu machen, so dass er schon Energie ablassen konnte. Damit meinen wir aber – vor allem vor Operationen – keine Powermärsche oder Galoppradfahrten. Denn mit hängender Zunge sollte keiner zum Tierarzt kommen. Trotz allem, einige unserer Patienten erkennen schon an der erste Ecke, wohin die Reise geht. Dann wird ordentlich aufgedreht. Üben Sie das mit Ihrem Vierbeiner. Fahren Sie einfach auch mal ohne Not bei uns vor, holen ihren Hund aus dem Auto, sagen uns Hallo, gehen auf die Waage, dann bekommt er/sie einen Streichler oder Leckerchen und ab geht es wieder nach Hause. Oder bringen Sie ihren Hund einfach mal mit, wenn Sie ins Elektrofachgeschäft nebenan wollen oder bei uns Medikamente holen und gehen anschließend eine kleine Runde mit ihm (vergessen Sie aber die Kotbeutel nicht). Wenn ihr Hund sehr aufgeregt im Wartebereich ist, melden Sie sich kurz an und verlassen dann mit ihm wieder die Praxis. Wir vergessen Sie nicht.Wir gucken vor die Tür, wenn Sie an der Reihe sind. Denn draußen sieht die Welt für Ihren Vierbeiner oft ganz anders aus.
Katzenkörbe sind hervorragende Transportmittel. Aber nicht alle. Auch wenn sie schön aussehen, für einen Tierarztbesuch sind die Weidenkörbe mit einer einzigen Öffnung zumeist kontraproduktiv. Erstaunlich, wie eine Katze beim Herausholen dabei regelmäßig in Kraken mit tausend Tentakeln und Saugnäpfen mutieren können. Optimal sind Boxen mit 4 oder 6 breiten Verschlüssen, einer Öffnung vorn und einer im Deckel. Für die Fahrt und beim Tragen decken Sie die Box am besten mit einem Laken zu. Denn Katzen mögen es nicht, wenn die Welt an ihnen vorüberfliegt. Wenn sie nichts sehen, werden sie ruhiger und kommen deutlich weniger gestresst bei uns an.
In der Behandlung selbst legen wir großen Wert auf ruhigen, besonnenen Umgang. Versuchen Sie selbst, ruhig zu bleiben oder Ihre Stimme monotoner werden zu lassen. Zappeleien auf dem Tisch werden stimmlich ignoriert. Hunde, die gewöhnt sind, Kommandos auszuführen, dürfen durchaus auch mal eines bekommen. Bestimmt, aber ruhig. Gestatten Sie bitte auch uns, das zu tun.Auch wenn wir wissen, dass manche Untersuchungen nicht so nett sind, vermeiden wir es, dabei allzu eindringlich beruhigend auf den Hund einreden zu wollen. Denn Hunde verstehen das als Warnzeichen und erwarten dann, dass gleich etwas Schlimmes passiert.
Kinder sind uns immer herzlich willkommen, allerdings sollten sie ebenfalls lernen, sich ruhig im Behandlungsraum zu verhalten und nicht herumzutoben. Ok. Manchmal leichter gesagt als getan. Das wissen wir ja auch. Wir haben ja selbst Kinder.
Streicheleinheiten müssen sein. Aber auch diese ruhig und mit langem, gleichmäßigem Strich. Klopfen oder hektisches Streicheln verunsichert die Patienten.
In manchen Fällen ziehen wir uns bissfeste Handschuhe an, wickeln ihr Tier in ein Handtuch oder eine Untersuchungstasche ein, oder legen einen Maulkorb an. Das tun wir nicht nur, um Sie und uns zu schützen. Viele Tiere, vor allem Katzen und Kaninchen, werden ruhiger, wenn man sie mit möglichst gleichmäßigem Kontakt über eine große Fläche hält oder einwickelt. Schnauzenbänder sind für Hunde nicht immer schlimm. Viele Hunde werden deutlich ruhiger, wenn man ihnen kurze Zeit ein solches Band anlegt. So kann auch ein lieber, aber flippiger Hund mit Schnauzenband ruhiger untersucht oder geröntgt werden.
Ist ein Tierarztbesuch gar nicht möglich, kommen wir auch zu Ihnen nach Hause. Beachten Sie jedoch, dass wir dann dort unter Umständen weitaus stärker auf Ihre Mithilfe angewiesen sind, als in der Praxis und dass weiterführende Untersuchungen wie Röntgen, EKG oder Ultraschall im Hausbesuch nicht möglichsind.
Sprechen Sie uns an. Wir suchen gemeinsam nach einer Lösung.